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Welches Spiel habt ihr zuletzt beendet?


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Hotline Miami 2: Wrong Number

 

Irgendwie hab ich mir das Spiel nachdem was Raphy so geschrieben hat etwas schwerer vorgestellt, aber so nach dem Durchspielen, könnt ich nicht einmal sagen, welches Spiel ich nun letztenendes schwerer fand. Gab so 2-3 Missionen die bisschen mehr Versuche erfordert haben, aber ging eigentlich soweit schon klar für mich. Hat mir auch mehr oder weniger gleich gut gefallen wie Teil 1, ausser der Unterschied, dass man nicht vor jeder Mission eine Maske mit Fähigkeiten wählen kann, find ich doch etwas schade.

 

8/10

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Ich hab zwar nicht gerade top Wertungen erreicht, aber eben für mich ging's eigentlich sonst gut. Ich hab halt einfach etwas die Killerfäuste-Maske vermisst, klar hat man sie, aber früher konnte man ja in jeder Mission eine Maske wählen. Dass man die Fettsäcke nur mit Schusswaffen und die Schwertträger nur mit Nahkampfwaffen killen kann sonst, hat mir nicht ganz so gut gefallen, kann mich aber gar nicht mehr erinnern, wie es in Teil 1 war. Ich fand halt vor allem Mission Gefängnisausbruch mühsam oder halt auch die zweitletzte Mission.

 

Hab mir das Spiel wohl einfach zu schwer vorgestellt. :ming:

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The Witcher 3: The Wild Hunt

 

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"Evil is evil. Lesser, greater, middling, it makes no difference. The degree is arbitrary, the definition is blurred. If I'm to choose between one evil and another, I rather not choose at all."

 

--

 

Der Wind, heulend und garstig wie er es auf Ard Skellig doch so oft zu sein pflegte, schlug Geralt die Meeresgischt in sein Gesicht, als er im raschen Galopp der steinigen und fremd wirkenden Küste entlang ritt. Kaer Trolde war sein Ziel, musste er Cerys doch aufs Neue aus der Patsche helfen. Stolz wie die Clans Skelliges waren, würde er aber wohl wieder betteln müssen, damit Cerys seine Hilfe annehmen würde, dachte Geralt und es huschte ihm ein Lächeln über sein von vielen Wintern gezeichnetes Gesicht.

 

Wenn er sich beeilte, dann würde es noch vor Einbruch der Nacht reichen. "Besser so", murmelte er halblaut vor sich hin. Die Nächte in Skellige waren auch für den erfahrenen Witcher, den weissen Wolf und ewigen Nomaden, nicht zu unterschätzen.

Die steinige Küste langsam hinter sich lassend, erspähte Geralt den Eingang ins Tal, das entlang seiner vom Regen schon saftig duftenden Tannen endlich in den Hafen Kaer Troldes führen würde. Manchmal waren seine Hexer-Sinne auch etwas ganz Angenehmes, dachte Geralt zufrieden.

 

Geralt war schon dabei an der Gabelung nach Kaer Trolde zu schwenken, als es laut "HILFE!" aus dem Wald hallte. Die Zeit war knapp, das wusste Geralt, aber die Stimme war nicht fern und sie schien die eines Kindes zu sein. Immer noch etwas zögernd, sprang Geralt vom Sattel des getreuen Pferdes. Er schnüffelte. "Hmm, riecht nicht nach Monstern", sagte er zu seinem Pferd, wohl in der Hoffnung, dass es ihm irgendetwas Schlaues erwidern würde.

 

Fussstapfen, mindestens vier Paare. Eines davon war deutlich kleiner. Es war also tatsächlich ein Kind. Geralt nahm die Fährte auf, die zu einer wenig einladenden Tannenformation führte. Dort, im halbhohen Gras, konnte er das entsetze Gesicht eines kleinen Burschen erkennen. Acht, neun Jahre vielleicht.

Geralt führte sein stählernes Schwert, das er unbewusst bereits vor drei Minuten gezogen hatte, in die Scheide zurück und ging auf den Jungen zu. "Wo ist dein Vater? Was ist denn passiert?", fragte er den verstört wirkenden Jungen, so sanft es ihm mit seiner wenig väterlichen Stimme noch möglich war.

"Banditen... Sie haben meinen Vater entführt und werden ihn töten", stammelte der Junge. Er zeigte wortlos mit dem Finger auf einen grossen, obeliskartigen Felsen, der nur wenige Meter entfernt war.

 

Geralt sprang auf, wusste er doch, dass er keine Zeit mehr verlieren durfte. Er zog sein Schwert und murmelte "Quen". Er hasste dieses Zeichen, erinnerte es ihn doch jedes Mal an all die Beulen und Schürfwunden, die er bei Vesemirs Training vor all den Jahren immer wieder erlitt, wenn er das Hexerzeichen nicht richtig ausgeführt und der rettende Schutzwall aus Magie sich nicht um ihn umschlossen hatte.

Da waren sie, im Schatten des Felsen. Drei kümmerliche Banditen, einer hässlicher als der andere. Trotz der Kälte trugen sie keine Hemden, die Hosen konnten nur mit viel gutem Willen als solche bezeichnet werden. Jeder von ihnen trug eine grosse Tätowierung mit dem Zeichen eines Adlers am rechten Unterarm. Arme Schlucker, dachte Geralt. "Wo ist der Vater des Jungen?", rief er dem Gesindel zu.

Wortlos griffen sie an.

 

Sie waren keine Gegner für Geralt. Den schnellen Hieben seiner Stahlklinge konnte dieses Banditengesindel mit seinen kümmerlich präparierten Äxten nichts entgegensetzen. Das Blut färbte den obeliskartigen Felsen dunkelrot, als Geralt den letzten der drei Banditen mit seiner Klinge entzweite. Doch wo war der Vater?

Plötzlich spürte Geralt einen stechenden Schmerz in seinem Oberschenkel. Reflexartig wirbelte er um seine Achse und schrie "Aard!", welches eine gewaltige Druckwelle auslöste.

 

Geralt erstarrte. Der Dolch, den er aus seinem Oberschenkel zog, gehörte dem kleinen Knaben, der sich unbemerkt im Lärme des Gefechts an Geralt herangeschlichen hatte. Sein Körper zerschellte an einem rauen Felsen, die leblosen Augen schauten in das Nirgendwo des Nordhimmels. Er war sofort tot. Am rechten Unterarm erspähte Geralt noch eine Tätowierung eines Adlers, dieselbe Tätowierung, die auch die drei Banditen geziert hatte.

 

Geralt pfiff und sein prächtiges Ross erschien wiehernd aus dem Dickicht. Entmutigt sattelte er auf und machte sich wieder auf den Weg nach Kaer Trolde.

 

Und wieder war es über dem nördlichen Himmel etwas dunkler geworden.

 

--

 

Pro & Contra

 

+ unbeschreibliche Fantasy-Welt

+ grossartige Charaktere

+ teilweise bildschön

+ dunkle, wundervolle Fantasy-Atmosphäre

+ unvergessliche Momente

+ fantastischer Umfang

+ geniale Quests

+ viele Entscheidungsmöglichkeiten, die in unterschiedlichen Enden münden

+ erwachsene, famos erzählte Geschichte voller Emotionen und Tiefgang

+ enorm viel zu entdecken

+ actionreiches Kampfsystem

+ gewaltiger Umfang

+ toller Soundtrack

+ GERALT OF RIVIA!

+ Crafting- & Alchemie-System

+ hoher Wiederspielwert

- kleinere technische Mängel (Steuerung, Grafikfehler, Framerate, Bugs)

- Balancing nicht optimal (je länger, je einfacher)

- Akt drei fällt etwas ab

- Darstellung von The Wild Hunt

 

 

Fazit

 

Die eingangs erwähnte Geschichte ist nicht zum Selbstzweck. Sie veranschaulicht, was The Witcher 3 zur dermassen unbeschreiblichen Spielerfahrung macht, die es dem Spieler bietet. Was ich oben geschildert habe, ist mir in ähnlicher Form auch tatsächlich im Spiel widerfahren. Das Besondere daran ist aber, dass dies quasi "im Vorbeireiten" geschieht, eine ganz kleine Geschichte, in einem ganz grossen Fantasy-Universum. Solche Details, Minigeschichten und Momente gibt es in The Witcher 3 hundertfach. Ja, hundertfach.

 

Die gewaltige Spielwelt wurde auf unglaubliche Weise mit sinnvollem, glaubhaft wirkenden und letztlich fast immer berührendem Inhalt gefüllt, so dass die Frage aufkommen muss, wie so etwas in dieser Grössenordnung überhaupt programmiert werden konnte. The Witcher 3 pulsiert zu jeder Sekunde mit Leben. Mit Geschichte. Mit Abenteuer.

Das ist etwas, das ich so von einem Open World-RPG nie zu hoffen geträumt habe. CDPR vereint in seinem bisherigen Meisterwerk die Entdeckerlust grosser Spielwelten mit dem Questdesign linearer RPG-Kracher und gibt uns gewissermassen das Beste aus beiden Welten.

 

Umso beeindruckender erscheint diese Leistung, wenn man sich vergegenwärtigt, wie verschieden und wunderschön die unterschiedlichen Schauplätze der gewaltigen Spielwelt ausgefallen sind und mit wie vielen tollen und zumeist authentisch wirkenden Figuren sie belebt wurden. Umso besser natürlich, wenn die eigentliche Story auch spannungsgeladen und wendungsreich erzählt wird und mit Geralt von einem fantastischen Anti-Helden getragen wird.

 

Es fällt mir wirklich schwer, mich mit dem Lob zurückzuhalten. Zu vieles ist fantastisch, zu vieles ist schlicht und ergreifend in seiner Qualität überwältigend und es gäbe noch viele Facetten, die ich mit diesem Review thematisieren könnte. Ich denke, das Wichtigste, das pure Gefühl des Erlebens, habe ich aber ein wenig aufzeigen können.

 

Der Vollständigkeit halber noch zu den Schwächen. Ja, The Witcher 3 hat diese. Zum einen wären dies kleinere technische Mängel, die sich in einer teilweise etwas sperrigen und nicht gänzlich präzisen Steuerung, relativ vielen Grafikfehlern und dem einen oder anderen Bug manifestieren. Trotzdem ist The Witcher 3 das bisher fehlerfreiste Spiel von CDPR. Diese Fehler stören in ihrer Gesamtheit letztlich nicht.

Leider gibt es auch inhaltlich zwei kleinere Schnitzer, die dann schon mehr auffallen. Einerseits ist es die Qualität des dritten Aktes (nicht des Epilogs, der ist fantastisch!), der insgesamt etwas unfertig und gehetzt wirkt. Insofern verhält es sich ähnlich wie bei The Witcher 2, welches gegen Ende auch etwas holprig wirkte.

Ferner war ich mit der Darstellung der den Titel verleihenden Wilden Jagd unzufrieden. Hatten sie in The Witcher 1 sowie zu Beginn von The Witcher 3 noch eine sehr bedrohlich wirkende Aura entfaltet, ist am Schluss ein etwas ernüchterndes Fazit, insbesondere in Bezug auf Eredin, zu ziehen. Da haben mir die menschlichen Antagonisten, denen man im Spiel begegnet, allesamt besser gefallen.

 

Diese Einschränkungen sollen euch aber nicht täuschen: The Witcher 3 ist ein Spiel, wie es alle fünf oder alle zehn Jahre einmal erscheint. Es ist ein Spiel, durch welches man sich als Mittezwanziger wieder wie ein Kind fühlt. Es ist ein Spiel, in dem man zum Abenteurer wird.

Und es ist ein Spiel, bei dem man am Ende eine Träne verdrückt, weil es jetzt vorbei ist.

 

Danke, Geralt.

 

9.5/10

bearbeitet von KiLLu
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Guacamelee! Super Turbo Championship Edition (PS4)

Bereits 2013 habe ich mir Guacamelee! dank PSN+ gegeben. Ein wenig überraschend wurde es einer meiner Lieblingsspiele in jenem Jahr - zusammen mit Grössen wie The Last of Us oder GTA V. Als vor ein paar Monaten Sony das Spiel in dieser neuen Version für PS4 ins Plus-Angebot reinnahm, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Aber ich wusste auch nicht, dass das Spiel zwei neue Gebiete, einen neuen Boss und eine neue Fähigkeit mitbrachte. Auf jeden Fall nahm ich die Gelegenheit wahr, um einen zweiten Durchlauf zu starten, um mich zwischen den Bloodborne-Sessions ein wenig zu erholen. Doch es packte mich wieder übelst.

 

Die Kämpfe empfand ich immer noch als enorm motivierend. Dank der äusserst präzisen Steuerung, hat man eine perfekte Kontrolle über Juan, den mexikanischen Luchador. Dadurch kommt man sehr schnell in einen Flow, wo man Combo um Combo aneinander reiht und Scharen von schwachen, mittleren und starken Gegnern aufmischt. Die Faszination des Kampfsystems ist zwei Jahre später ungebrochen; selbst im dritten Durchlauf konnte ich keine Ermüdungserscheinungen erkennen. Das liegt wohl unter anderem auch daran, dass die Gebiete eine äusserst gute Balance zwischen Kampf- und Plattforming-Phasen haben.

 

À propos Plattforming: Wer alle Orbs holen will, wird sich die Zähne ausbeissen! Ich habe mich diesmal auch an den Inferno-Herausforderungen versucht. Diese beinhalten mehrere, bockschwere Challenge Maps mit Plattforming und Kampfaufgaben. Wenn man denkt, man beherrscht das Spielsystem und die Steuerung, wird man hier eines Besseren belehrt.

 

In der Zwischenzeit habe ich Guacamelee! platiniert. Ich kam nicht davon los, bis ich alles gesehen hatte, alle Herausforderungen gemeistert und alle Kisten gefunden hatte. Und dann nochmals im harten Schwierigkeitsgrad. Guacamelee! beinhaltet alles was einen Klassiker ausmacht: Eine perfekte, zeitlose Spielmechanik, coole Optik und einen hohen Wiederspielwert. In einer Linie mit Fez und The Swapper steht es zudem als Paradebeispiel für die aktuelle Indieszene. Man muss schon einen ganz spezifischen Games-Geschmack haben, um dem Spiel nichts abgewinnen zu können.

 

10/10

bearbeitet von Doendoe
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So über's Wochenende noch Wolfenstein: The Old Blood beendet.

 

Ich würd das Standalone nun doch etwas schlechter werten als das Hauptspiel. Es macht zwar immer noch Spass und wer einen weiteren klassischen Shooter spielen möchte, wird damit auch seinen Spass haben, aber irgendwie war es für mich nicht ganz so rund. Denke, dass Spiel macht ab der zweiten Hälfte auch etwas mehr Spass als die erste. Wobei es auch daran liegen kann, dass ich da die Gegnersorte mehr mochte. :ugly:

 

Merke aber mit jedem anderen Shooter als Destiny, dass diese mir kaum noch zusagen. Habe wohl mit Destiny einfach den Shooter vom Gameplay her erhalten, welche ich mir lange gewünscht habe und somit für mich das Genre so genug gut abgedeckt wird.

 

7/10.

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Game of Thrones: Episode 4 -Sons of Winter

 

Gewohnt gute Unterhaltung nach dem Telltale-Schema.

Für mich ist die Formel mittlerweile etwas ausgelutscht, weshalb ich vorläufig keine weiteren Telltale-Serien zocken werde.

Für Fans der Vorlage und der Serie aber weiterhin gute Unterhaltung. Bin gespannt, was sie in den letzten beiden Episoden noch so bringen.

 

7/10

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Halo: The Master Chief Collection

Insgesamt ein solides Gameplaypaket das co-op gezockt werden kann. Zusammen mit Deadman jetzt noch Halo 3 und 4 abgeschlossen.

Halo 2 steht ganz besonders hervor, da es ein komplettes Remake spendiert bekam.

 

 

Halo 3 sieht daneben schon recht alt aus.

Manchmal stellt sich in der Collection eine Langatmigkeit ein (lange Korridore, Allianzgegner, Fluchtsequenzen) - doch die Charaktere und das ganze Universum unterhalten soweit.

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Banjo-Kazooie (One)

 

Aufgrund der baldigen Erscheinung der Rare Collection und der Möglichkeit zur Rückwärtskompatibilität habe ich den alten Speicherstand von Banjo-Kazooie ausgegraben und dort weitergemacht, wo ich Ende 2008 steckengeblieben war. Ich hatte bereits alle Noten und Puzzleteile gesammelt, bin aber dann am oberdämlichen Quiz gescheitert und deshalb habe ich das Spiel beiseite gelegt. Gestern habe ich das Quiz ganz knapp geschafft und heute (2394 Tage später seit dem ersten Spielen auf XBLA) ist Gruntilda Geschichte.

 

Wie bereits im anderen Thread erwähnt, ist das Spiel auch heute noch sehr gut spielbar. Die Steuerung und die Kamera sind zwar zum Teil ein bisschen friemelig, aber ansonsten immer noch ein Supertitel. Nur das Quiz und der Endkampf sind sehr frustrierend und sind im Gegensatz zum Rest des Spiels unglaublich schwer. Auch mit doppelter Gesundheit habe ich jetzt unzählige Versuche benötigt, bis Gruntilda geschlagen war.

 

8,5/10

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The Witcher 3 : The Wild Hunt

 

Erstmal vorweg - The Witcher 3 ist für mich die emotionalste, berührendste, faszinierendste, eindrucksvollste, spannendste, traurigste und einzigartigste Spieleerfahrung der letzten Jahre gewesen. Ja, ich konnte nie wirklich etwas mit dem Witcher-Universum anfangen, The Witcher 1 fand ich vor allem mühsam, The Witcher 2 : Assassins of Kings zwar spannend und in der Konsequenz durchaus beeindruckend, doch warm wurde ich damit nie. Die Bücher und Kurzgeschichten habe ich nie gelesen. The Witcher 3 hat mich geläutert und bekehrt. Danke, CDP, für dieses epochale Erlebnis.

 

Story

 

Ciri, die Ziehtochter Geralts und Yennefers, ist auf der Flucht. Das Kind des alten Blutes wird von der Wild Hunt gejagt - einer dämonenhaften Truppe aus einer Paralleldimension, die sich Ciris sagenhafte Fähigkeiten zu Eigen machen möchte. Der Nilfgardische Imperator Emhyr, biologischer Vater Ciris, schmiedet gleichzeitig ganz eigene Pläne, während er Temeria mit Krieg überzieht und heuert Geralt und Yennefer an, um Ciri für ihn zu finden. Daraufhin beginnt eine abenteuerliche Jagd quer durch den gesamten Kontinent Temeria - White Orchard, Kaer Moerhen, Vizima, Velen, Novigrad und das Inselarchipel Skellige.

 

Gameplay

 

Gameplaytechnisch gibt sich The Witcher 3 eher traditionell. Eine Charaktergeneration fällt zwar erzähltechnisch weg (da man ausschliesslich Geralt und teilweise Ciri steuert). Darüber hinaus gibt es klassische Charakterprogressionen und Entwicklungen über Levelaufstiege und das Verteilen von Fertigkeitenpunkten, ein Inventar, Alchemie etc. Der Schwierigkeitsgrad variiert extrem zwischen völlig inexistent (auf den ersten 2 Schwierigkeitsstufen) bis höchst anspruchsvoll - auf den höheren. Das sorgt für einige Balanceprobleme, doch dzu später etwas mehr.

 

Klassisch ist auch die Auftragsmechanik - Questgeber haben ein "!" über dem Kopf, das Tagebuch unterteilt sich in Hauptquest, Nebenquests, Witcher Contracts und Treasure Hunts. Ein Radar zeigt immer den direkten Weg zum nächsten Zielort, wobei man auch je einen eigenen Zielpunkt setzen darf. An Zetteltafeln können Zusatzaufgaben abgeholt werden, die nach und nach die gesamte Karte mit "?" eindecken und für Zwischenbeschäftigungen in der gigantischen Open World sorgen - Monsternester ausräuchern, Banditenlager ausheben, Orte der Macht aufsuchen (welche zusätzliche Skillpunkte gewähren), versteckte Schätze bergen etc.

 

XP werden hauptsächlich durch das erledigen von (Main-)Quests generiert, viel weniger durch schlichte Monsterhatz oder freies Herumwandern. Bei jedem Levelaufstieg wählt man Fertigkeiten aus vier verschiedenen Talentbäumen. Gleichzeitig aktivieren kann man zuerst drei, später sechs, neun und zwölf Fertigkeiten, die in Dreiergruppen mit Hilfe mit Mutagenen noch verstärkt werden können.

 

In der einfachsten Schwierigkeitsstufe kann man hervorragend die Story geniessen, ohne durch "lästige" Gameplaymechaniken aufgehalten zu werden. Es ist wirklich bubieinfach. Auf höheren Stufen muss Geralt immer genug Proviant mittragen, um die Gesundheit aufzufrischen und vor jedem Kampf entsprechende Zaubertränke schlucken oder seine Schwerter mit passenden Ölen ausrüsten, um überhaupt Land gegen die zahlreichen Feinde zu sehen.

 

Hauptquests tragen die fantastische Story voran, Nebenquests sorgen für Unterhaltung abseits der rund 50-stündigen Hauptkampagne. Die sog. Witcher Contracts sind dabei die interessanteste Questmechanik - hier gilt es grössere Monster ausfindig zu machen und gegen Bezahlung durch die Auftraggeber zu erledigen. Die Witcher-Contracts sind sozusagen Mini-Boss-Battles abseits der Hauptkampagne und versorgen Geralt ausser mit XP und Geld auch mit wertvollen Trophäen, von denen jeweils immer eine ausgerüstet werden kann, um permanente Boni zu gewähren. Der Aufbau der Witcher-Contracts ist zwar immer gleich - Auftrag abholen, über die Bezahlung feilschen, in bester CSI-Manier die Verfolgung und Spurensuche aufnehmen und der eigentliche Bosskampf. Die Aufträge sind aber so unglaublich spannend und vielfältig inszeniert, dass ich unzählige Stunden allein damit verbracht habe, bis ich auch die allerletzte Bestie in Temeria erledigen konnte.

 

Als Zeitvertreib dienen dann noch mögliche Pferderennen oder das mittlerweile berühmtberüchtigte Gwent-Kartenspiel, dass mich persönlich zwar völlig kalt lässt, aber andere nach einem waschechten Ableger lechzen lässt.

 

Es gibt also unendlich viel zu tun und zu entdecken. Die Vielfalt ist beinahe schon einschüchternd und erdrückend.

 

Grafik

 

Das Grafik-Downgrade und die ganze Grundsatzdiskussion darum herum sind offensichtlich und nicht von der Hand zu weisen. Das Spiel sieht nicht so aus, wie an den diversen E3-Präsentationen. Dennoch - The Witcher 3 gehört mit zum Schönsten, was es bisher auf Konsolen gibt. Die Vielfalt der Welt und deren unfassbar realistische Darstellung zieht den Spieler vom ersten Augenblick in eine lebende, atmende Welt hinein und fördert die Immersion unglaublich. Der grandiose Tag/Nachtwechsel, die Wetterumschwünge, die malerischen Sonnenauf- und untergänge ... es ist schier atemberaubend, mit welcher Liebe zum Detail die Witcherwelt zum Leben erweckt wird. Dieses Staunen habe ich in dieser Form zuletzt bei Morrowind gespürt, und dieses liegt mittlerweile Jahrzehnte zurück. Etwas übertrieben mag der stetige Wind sein, der alles, aber auch wirklich alles - von Gräsern bis zu riesigen Bäumen und daran hängende Gehängte, wild hin und her schüttelt, aber auch daran gewöhnt man sich.

Immer wieder hielt ich inne, um die Szenerie in mich aufzunehmen und zu geniessen. Das Resultat sind ca. 250 Screenshots, die ich während meiner Spielzeit angefertigt habe...

 

Kampfsystem

 

Das Kampfsystem ist relativ einfach gehalten - es gibt starke und schwache Angriffe mit dem Stahlschwert (gegen menschliche Feinde) oder dem Silberschwert (gegen Monster), daneben die typischen Witcherzeichen, die Geralt rudimentäre Magie wirken lassen - Feuerstrahl, Schutzschild, magische Falle, eine Druckwelle a la "Force Push" oder den von den Jedi bekannten Mindtrick. Behelfen kann man sich zusätzlich mit der Armbrust (beispielsweise um Viecher vom Himmel zu holen) oder mit diversen Bomben, die man selber basteln muss.

 

Erfreulich ist, dass das Inventar mit Bomben und Ölen automatisch wieder aufgefüllt wird, sobald man rastet und den entsprechenden Gegenstand bereits einmal hergestellt hat. Eine willkommene Vereinfachung.

 

Je nach Schwierigkeitsgrad ist das Kampfsystem in etwa so belanglos wie bei einem Assassins Creed oder eben sehr viel anspruchsvoller. Es ist, meiner Meinung nach, nicht ganz durchdacht.

 

Der slawische Einfluss

 

Dies ist ein Punkt, der mich persönlich sehr beeindruckt hat. Die gesamte Sagenwelt rund um den Witcher ist äusserst slawisch - von den Monsternamen, über die Legenden, Ortschaften, Personennamen etc. lebt und atmet alles slawische Einflüsse, die mir sehr gut entsprochen haben. Ich habe mich darin sehr sehr wohl gefühlt, was ich wohl meiner Herkunft zu verdanken habe. Wer sich etwas auskennt, sieht zum Beispiel auch, dass die in Temeria verwendete Schrift (angeschrieben Gebäude zum Beispiel) auf dem glagolitischen Alphabet von Kyrillos und Methodius beruht. Ich konnte die Schriften jedenfalls lesen und bin beeindruckt wieviel Detailarbeit auch hier CDP ins Design gesteckt hat.

 

Der slawische Einfluss zeiht sich auch bis in die musikalische Untermalung.

 

Musik

 

Der Soundtrack von The Witcher 3 gehört zum schönsten und eindrucksvollsten, was ich während eines Spieles jemals gehört habe. Vor allem angetan haben es mir die erwähnten slawischen Einflüsse - emotionale Chorgesänge aus den Rhodopen, in realistisch-fantasymässigem Arrangement, Horo-Rhytmen und bulgarische Texte geben dieser unglaublichen Welt den nötigen Anstrich an Glaubwürdigkeit und sind sozusagen auch das i-Tüpfelchen auf diesem Meisterwerk. Einzig das Hochzeitslied als Battletheme irritiert etwas, aber auch daran habe ich mich gewöhnt. Den dazu abtanzenden Angry Joe, werde ich sowieso nie mehr aus meinem Kopf kriegen.

 

Die Enden

 

The Witcher 3 spielt meisterhaft mit dem Questdesign. Man trifft teilweise Entscheidungen, die sich erst Stunden später in ihrer vollen Konsequenz auswirken. Einige davon betreffen gewisse Aspekte der Endsequenz. Im Grossen und Ganzen gibt es drei mögliche Enden - hauptsächlich davon abhängig, wie Geralt mit Ciri umgeht. Viele kleinere Quests bereichern die drei grossen Enden um jeweilige Teilaspekte. Für mich endete das Spiel einfach nur perfekt. Näheres dazu sage ich nicht, da ich nichts spoilern möchte. Nur soviel - es war bittersüss, melancholisch, höchst emotional und zutiefst befriedigend. Hut ab!

 

Kritikpunkte

 

Ich habe, im Rahmen dieses Reviews, keine Lust darauf einzugehen. Zudem habe ich sie im Witcher-Thread einge Male erwähnt und stehe nach wie vor dazu. Dennoch bin auch ich mittlerweile der Meinung, dass man Angesichts dieses monumentalen Werkes, locker darüber hinweg sehen kann. Zu gut ist The Witcher 3 letzendlich geworden.

 

Fazit

 

An The Witcher 3 werden sich alle kommenden grossen WRPGs unweigerlich messen müssen - über Jahre hinweg. Was CDP mit diesem Spiel angestellt hat ist nichts anderes als eine gewaltige Zäsur. Nicht spielerisch, nicht gameplaytechnisch, aber erzählerisch. Das Spiel ist ein ganz grosser Schritt in die richtige Richtung und zeigt eindrucksvoll, welches erzählerische Potenzial im Medium Spiel überhaupt drin steckt, wenn fähige Entwickler in der Lage sind es komplett auszureizen.

 

The Witcher 3 : The Wild Hunt ist damit der neue König des WRPG-Genres. Möge seine Regentschaft lange dauern.

bearbeitet von ushan
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Life is Strange - Episode 3: Chaos Theory

 

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Eine fantastische Episode.

Nachdem bereits Episode 2 mit einem fantastischen Ende aufwartete, knüpft "Chaos Theory" nahtlos an die hohe Qualität an: Dontnod versteht es einfach sehr gut, einerseits der Charakterportraitierung, die auch bisher die grosse Stärke der Episodenreihe war, in gewohnter Weise durch viele ruhige Momente und sehr gut geschriebene Dialoge Raum zur Entfaltung zu verleihen, andererseits aber den übergreifenden Mystery- und Timetravel-Part spannend weiterzuspinnen. Dies sorgt für eine gleichermassen eigentümliche wie einnehmende Atmosphäre, die sich gänzlich anders anfühlt als etwa das Gebotene bei Telltale.

 

Life is Strange ist frisch, gehaltvoll, teilweise fast schon ein meditatives Spielerlebnis, aber dennoch zumeist ausnehmend spannend.

Nach einem weiteren schockierenden Episodenende bin ich gespannt wie nie, wie die Story um Max und Chloe weitergehen wird.

 

Nach drei Episoden darf man denke ich eine volle Empfehlung geben, die auch an jede gerichtet ist, die bisher vielleicht noch gezögert haben.

 

8.5/10

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LISA

 

DAS RPG für alle Freunde des Surrealen. Das Gameplay ist zwar eher mager (typisch JRPG system, sidescroller), aber alles andere ist einfach top. Zu der Story möchte ich nichts wirklich sagen, aber sie ist die 10 Stunden Durchspielzeit auf jeden wert. Es wird zurecht als "painful" rpg bezeichnet, ich musste noch nie so oft zwischen zwei schlechten Entscheidungen wählen..

Für mich vieleicht sogar GOTY (sorry bloodborne, POE), nur zu empfehlen! 10/10

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  • 2 weeks later...

So nach etwas mehr als 30 Stunden hab ich das Spiel Pier Solar HD beendet.

 

JRPG mit einer durchaus interessanten Geschichte, jedoch braucht diese enorm lange um überhaupt in Fahrt zu kommen und wenn es denn soweit ist, überschlägt sich irgendwie alles.

Man sollte sich vielleicht auch erst mal ein Video anschauen, ob einem das Kampfsystem überhaupt zusagt. Hauptsächlich funktioniert dieses so, dass der Spieler entweder angreift, zaubert oder Energie ansammelt, diese Energie braucht er um gewisse Zauber überhaupt auslösen zu können oder um einen Schadensmultiplikator zu erreichen. Diese angesammelte Energie behält man bis man sie einem anderen Charakter übergibt oder je nach Attacke des Gegners, kann man ebenfalls welche verlieren. Eigentlich nicht ganz schlecht, aber ich persönlich konnte mit diesem System eher weniger anfangen.

Charaktere gehen soweit in Ordnung, keine wirklichen Höhen aber auch keine wirklichen Tiefen im Design. Das ist wiederum auch das Hauptproblem von dem Spiel, es macht vieles ganz nett und komfortabel, aber es kann zu keiner Zeit mit anderen Genrevertretern mithalten. Der Vorteil von Pier Solar ist wohl der, dass es halt wirklich das einzige klassische JRPG ist seit sehr langer Zeit (Bravely Default zähle ich nicht dazu, wegen des Graphikstils). Ich persönlich würd aber eher den DS-JRPG's oder den Klassikern auf der PSP eine Chance geben, als einem dieses Spiel nahezulegen. Klar spielt es sich angenehm, man kann genug häufig speichern, hat Automapping, kann die Texturen anpassen, kann automatisch rennen aktivieren etc. Aber lieber ein etwas kantigeres Lunar 2 mit guten Charakteren, einer guten Geschichte und einem tollen Kampfsystem, als ein ''neues'' JRPG mit eben einem so mittelmässigen Spielgefühl. Wenn man jedoch etwas auf der PS4 zocken will und es ein klassisches JRPG sein muss, dann kann man es sich zulegen.

 

In diesem Sinne gibt es von mir eine 7/10

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Gestern Abend mit der Kollegin noch: Donkey Kong Country (SNES) beendet. :cookie:

 

Da ich selbst keinen SNES besessen habe in meiner Kindheit, hab ich kaum irgendwelche SNES-Spiele durchgespielt zum entsprechenden Zeitpunkt, darum war ich eigentlich ganz froh darüber, dass sie so motiviert war. Find die Level gegen Ende hin waren schon deutlich leichter als die vorherigen bzw. den Mittelteil des Spieles oder ich hab mich einfach an das Spiel gewöhnt. Ansonsten hat es mir ganz gut gefallen, schön gestaltete Level, Gegner fand ich auch ganz nett und joa, sollte man wohl schonmal gezockt haben.

 

Bin echt froh, hab ich mir das Retron 5 zugelegt, all die Klassiker darauf zu zocken, macht einfach Spass. Die Möglichkeit jederzeit zu speichern ist bei solch älteren Spielen doch ganz hilfreich.

 

8/10

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Für mich (von denen die ich gespielt habe) auf Platz 2 hinter Secret of Mana :fap:

 

Wenn ich von Lunar 2 alles auf meinem Channel hochgeladen habe, wollte ich sowieso mit etwas neuem starten. :ugly:

Denke da ist Illusion of Time doch eine gute Wahl. Wobei auch Rhapsody irgendwie mein Interesse geweckt hat. :lamy:

 

Denke ich komme am WE dazu etwas neues zu starten.

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