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Welches Spiel habt ihr zuletzt beendet?


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Horizon: Zero Dawn

 

Ich muss sagen, das Spiel hat mir gut gefallen, allerdings hätte ich wohl mehr Freude daran gehabt, wenn ich es vor Breath of the Wild gespielt hätte. Gerade das klettern, namentlich an was man hochklettern kann und an was nicht, wirkt extrem zufällig. Ich meine damit nicht, dass man als Spieler nicht sieht woran man hochklettern kann, aber es gibt viele Orte an denen es einfach keinen Sinn macht, dass man dort nicht klettern kann. Eine wunderbare Kante um sich festzuhalten, aber sie ist halt nicht gelb angemalt und nicht so abgenutzt, also weigert sich Aloy sich daran festzuhalten. Das ist oft doch ziemlich nervig, vor allem wenn man vor kurzem Breath of the Wild gespielt hat.

 

Das Spielt lehnt sich sehr stark an der Standard-Open-World-Formel an, auch wenn diese sehr gut umgesetzt wurde. Ich habe teilweise das Gefühl, dass manche Skills im Spiel sind, nur damit man sie hat, einen praktischen Nutzen gibt es nicht, insbesondere der Strike from Above und der Ledge Kill, keinen der beiden Skills habe ich auch nur einmal angewendet. Ganz am Ende musste ich dann mit Mühe irgendwie 3 Strikes from Above arrangieren, da mir die Trophy noch fehlte, ich habe aber 15 Minuten verschwendet dafür... Was mich allgemein noch stört ist der Tag-Nacht-Rhytmus, in der Nacht ist es viel schwieriger Dinge zu erkennen (z.B. "welche Kante hier ist jetzt gelb?"), und es gibt nichts was man tun könnte, damit der Tag schneller wieder kommt.

 

Das Kampfsystem ist grundsätzlich sehr spannend, auch wenn ich es mit einer Maus deutlich angehemer finden würde. Leider gibt es aber 2 Strategien die so stark sind, dass die eine oder andere gegen fast jeden Gegner wunder wirkt (nur gegen Stalker und die 2 Deathbringer habe ich eine andere Strategie verwendet, selbst beim Endboss):

1) Einen War Bow mit 3 Eis Upgrades sowie einen Hunter Bow mit 3 Damage Upgrades ausrüsten, ein paar Eis-Pfeile auf das Ziel, und dann das Ziel mit Hardhead arrows spicken. Oftmals konnte ich so selbst Stormbirds töten, bevor sie auch nur ein einziges mal angegriffen haben. Es ist nichtmal nötig richtig zu zielen so. Und wenn das Ziel Resistent ist gegenüber Eis, ist es meist anfällig auf Feuer, dann kommt folgende Strategie zum Zuge:

2) Einen Hunter Bow mit 3 Feuer upgrades ausrüsten, ein paar Feuerpfeile auf das Ziel, und dann ausweichen bis das Feuer vorbei ist, das ganze 1 - 2 mal wiederholen und die meisten Gegner sind tot. Auch hier ist es nicht nötig richtig zu zielen.

 

Die Story hat mir sehr gut gefallen, auch wenn der Grund für den Untergang der alten Zivilisation von Anfang an klar war. Wieso die Welt jetzt so ist, wie sie ist, war aber deutlich weniger voraussehbar und ein interessanter Twist. Allerdings hätte ich mir etwas mehr Story in der aktuellen Zeit gewünscht, mehr Storylines wie z.B. die mit Ersa. So war es etwas gar viel herumkriechen in alten Ruinen für die Mainstory, und die Side Quests haben bis auf 2 Ausnahmen nicht genug Fleisch am Knochen um es ersetzen zu können.

 

Über die Grafik muss ich glaub kein Wort verlieren, die ist einfach Hammer, vor allem auf der Pro und einem 4K Fernseher.

 

Nach 62.5 Stunden hatte ich die Platin Trophy.

 

Fazit: 8/10, hätte ich es vor Breath of the Wild gespielt, wärs wohl ne 9/10 geworden.

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What Remains of Edith Finch (PS4)

Hierbei handelt es sich um das letzte Indie-Juvel. Entwickler ist Giant Sparrow, die schon für The Unfinished Swan auf PS3 und später Vita verantwortlich waren. Das Spiel basierte auf eine geniale, innovative Grundmechanik. Um jedoch die Spiellänge zu strecken, erweiterten sie das Repertoire um zusätzliche, nicht ganz so spannende Mechaniken. Dieser Fehler unterlief ihnen bei Edith Finch nicht. Das Spiel wirkt stringenter, ausgereifter, und der Entwickler kann sich auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich die Story.

 

Edith Finch ist ein First-Person-Walker worin man die Geschichte einer Familie erfährt und miterlebt. Viel mehr will ich dazu eigentlich gar nicht sagen, denn das Entdecken der Geschichte und das Erfahren der Erzählweise muss man einfach selbst erleben. Giant Sparrow zeigt hier einmal mehr seine kreativen Fähigkeiten und neuerdings auch seine erzählerischen Stärken. Die interessante, melancholische Geschichte besteht nicht nur aus gutem Inhalt. Sie wird zudem auf zauberhafte und innovative Art erzählt.

 

20.- Franken für ca. zweieinhalb Stunden scheint vielleicht etwas viel, doch für mich waren sie allemal wert. Ich liebe diese Art Spiel. Schon Gone Home und Dear Esther habe ich mit Leidenschaft genossen. What Remains of Edith Finch tritt hierbei nicht nur in dieselben Fussstapfen, es begeht sogar neue, spannende Pfade und erweitert die erzählerischen Möglichkeiten des Mediums so, wie man sie in Büchern oder Filmen nicht vorfinden kann.

 

9/10

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Edith Finch muss ich mir auch noch unbedingt holen, habe schon viel interessantes gehört.

 

 

Ich konnte gestern Abend noch Night in the Woods beenden.

 

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Es war wirklich ein ziemlich gutes Spiel. Ich finde es sehr schwierig zu beschreiben, was das Spiel letztendlich genau ist. Es ist ein wirklich extrem durchmischtes Etwas, mit Elementen aus Plattformern, Minigame-Sammlungen, Visual Novels und den neueren Adventures aus dem Hause Telltale. Es fühlt sich teilweise gnadenlos linear an und in anderen Fällen wird man von der Vielfalt von Entscheidungen beinahe überrumpelt. Durch all das zieht sich dann noch die meisterhafte Präsentation, mit einem wunderschönen Artstyle und schönen Bildkompositionen.

 

Der Anfang vom Spiel ist etwas zäh, die Geschichte nimmt sich Zeit die einzelnen Charaktere einzuführen und ihre Sicht der Dinge zu präsentieren. Ein langsames Mahlwerk, das aber dadurch einen umso grösseren Payoff hat. Über die Spielzeit von 7-9 Stunden wachsen einem die einzelnen Charaktere richtig ans Herz und die Protagonistin Mae Borowski bringt viel interessantes an den Tisch. Wobei sie gleichzeitig auch sehr komisch geschrieben ist und letztendlich einer der inkonsequentesten Charaktere im ganzen Spiel bleibt. Ihr Alter von 20 Jahren kommt nicht immer ganz so rüber, aber vielleicht ist das auch gewollt. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass fast alles andere vom Spiel wirklich absolut bombig geschrieben ist. Schon nur die Tatsache, dass ich von ner komischen Katzen-Spielfigur über altersadäquates Verhalten anfange zu sinnieren, spricht Bände wie echt und gut die einzelnen Darstellungen der Charaktere gelungen sind. Das Spiel macht vieles sehr gut. Es verpackt die Ängst an einem Ort festzustecken oder die Ungewissheit der Zukunft in einem Lebensabschnitt voller Umbrüche, wirklich ausgezeichnet. Gewisse Momente brennen sich dann irgendwie auch ins Gedächtnis, ein Streit mit den Eltern im Spiel, Gespräche mit der örtlichen Pastorin oder der Moment wo eine stillliegende Freundschaft wieder entflammt... Nicht viele Games schaffen das.

 

Mein liebster Moment war dann aber mit Angus, dem stillen grossen Bären (wortwörtlich). Wo wir gemeinsam auf einem einsamen Berg in der Natur sitzen und die Sterne beobachten, dabei erzählt Angus von einer schwierigen Vergangenheit und über grundlegende Lebensphilosophien und es kam wie ein wirklich echter Moment vor. Das sind einfach so starke Momente, wo man etwas aus einem Buch/Film/Game irgendwie mitnimmt und wirklich auch für sich selber etwas am Grübeln bleibt über die Tage. Für meinen Geschmack wars wirklich ganz fantastisches Writing in diesem Spiel und es hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

 

Ich denke abseits von der Geschichte stolpert das Spiel zwischendurch. Mae als Protagonistin ist zwar interessant, aber mich hat sie teilweise auch etwas gestört (was aber vielleicht durchaus gewollt war). Der Anfang vom Spiel ist etwas zu zäh für meinen Geschmack und die Struktur vom Spiel hat die Tendenz, etwas in einen Trott zu versinken. Und die komischen Traum-Plattform-Sequenzen fühlen sich irgendwie auch sehr deplatziert an. Auch haben mir gewisse Wendungen in der Geschichte in der letzten Hälfte nicht so gefallen, bzw. haben etwas das aus dem Fokus genommen, was das Spiel meines Erachtens wirklich gut macht.

 

So bleiben für mich 1-2 Vorbehalte gegenüber dem Spiel. Aber es war für mich nichtsdestotrotz ein sehr bereicherndes und schönes Spiel. Es behandelt Themen die denke ich in meinen letzten Jahren auch relevant waren und machten mich zuweilen etwas nostalgisch oder verzauberten mich mit ihrer spürbaren Authentizität. Night in the Woods ist ein ganz spezielles Spiel, das mich nach einem etwas zähen Einstieg doch ziemlich beeindruckt hat.

 

4/5

 

 

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Das letzte Spiel das ich beendet habe war Never Alone!

Das Spiel ist einfach nur der Hammer. Kurzer Indie Jump n Run Puzzle Spass, mit sehr viel Geschichte und Hintergrund Infos über die Urbewohner von Alaska, toll erzählt und schön umgesetzt.

Habe das ganze in eine Lets Play Serie verpackt die ihr auf meinem Youtube Kanal findet.

 

Folge Zwei erscheint Morgen :)

 

 

PS: Ich kann das Spiel jedem nur empfehlen!

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Ah Never Alone fand ich auch sehr cool, hab das glaube ich vor 1-2 Jahren durchgespielt und ist immer noch viel bei mir geblieben. Tolles Wechselspiel zwischen Doku und Märchen :thumbsup:

 

Ein paar der Entwickler von Never Alone haben sich übrigens abgespalten und arbeiten momentan an The Forest Song, welches sich mit traditioneller ukrainischer Mythologie befasst. Konnte es letztes Jahr bereits anspielen und bin sehr gespannt, wie sich das Projekt noch entwickelt.

 

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Picross 3D Round 2 (3DS)

 

Diese Woche habe ich das letzte Rätsel mit der besten Auszeichnung gelöst, somit habe ich das bei allen 300+ geschafft. Ich habe schlussendlich sicher gegen die 100 Stunden investiert, aber mit der Zeit wurde es ziemlich eintönig, da man immer dasselbe macht:

 

- Von einer Seite alle eindeutigen Steine farbig markiert

- Von der anderen Seite alle eindeutigen Steine farbig markiert

- Von der einen Seite wieder kontrolliert

- Von der anderen Seite wieder kontrolliert

- Und so weiter

- Und so weiter

 

War zwar alles in allem spassig, aber ich glaube, mir gefallen die 2D-Rätsel immer noch besser.

 

7/10

 

Edit: Und soeben habe ich nach 127 Stunden Hitman soweit beendet, als dass ich jede Mission auf Masterylevel 20 habe. Schönes Spiel. Schade um IO.

 

btw, IO wurde von Square Enix abgeworfen.

bearbeitet von hoochli
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Ab wann zählt eigentlich Witcher 3 als beendet? = ) Ich habe die MainQuest und die beiden DLC beendet..aber es sind noch Nebenquests offen.. bin die ganze Zeit am Überlegen, ob ich einfach mal neu anfangen soll oder mit Level 52 versuche alles abzugrasen. :concentrated:nebenbei zocke ich noch das Shakes & Fidget Browsergame

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MAFIA 3

 

Ganz ehrlich?

Ich kann gar nicht genau sagen, weshalb ich MF3 (ehrlich jetzt...) beendet habe. Ich mein bis zum Schluss. Ohne dieses Sammlerzeugs. Irgendwann war ich wohl over the point of no return, vielleicht hatte ich auch Angst vor meinem nächsten Projekt NFS.

 

Dieses Game hätte so gut werden können, für einen LA Noire-Liebhaber hätts sogar genial werden können. Aber diese Story, diese logisch wie ethisch disharmonische schizzo-Entscheidungen, diese Polizei, die KI generell, diese redundanten Sammelspiele und immer wiederkehrenden Locations und einer wahren Horde an suizidalen NPCs die sich mit Inbrunst vor deine Auto werfen. Diese Grafikfehler wie fliegende Autos und Schiffe, gepaart mit einer hakligen Steuerung ("Richtermission"....itz fahr doch ändläch mau mit dem verfluchtä Schiff los......huärä Giggu!), Popups ohne Ende.

 

Was steht dem gegenüber?

Dieser interessante geschichtliche Übergang, die "Bosskämpfe" die mitunter sehr schön inszeniert sind, diese Rückblenden zwischen den Missionen sind wirklich klasse, die Autos bzw. Plagiate, deren Sound und Steuerung machen Spass, die Musik auch, die politisch Inkorrektheit auch. Die Grafik schwankt so zwischen ohhhh und uhhhhh, hat aber ihre Momente.

Eine interessante wenn manchmal auch leblose Welt..... kein Vergleich mit LA N.

 

Eh ja, irgendwie wars dann mal durch und man ringt mit sich. Irgendwie will ich das schöner sehen als es wirklich ist.

Das nennt man wohl Idealismus.

 

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MXGP2

 

...hab ich auch beendet, aber das interessiert hier eh niemanden.:thinking:

 

Wer auf MX steht kann eigentlich bedenkenlos zugreiffen.... oder auf den kommenden 3. Teil warten. So überfordert Milestone mit 4 Rädern ist, mit zweien haben sie es im Griff. Man kann den Schwierigkeitsgrad recht stufenlos regeln, Training, Einzelrennen, Meisterschaft, alles dabei und das auf den originalen Strecken mit lizensierten Fahrern. Was fehlt ist dynamisches Wetter, wird in Teil 3 kommen und Gespanne.

 

Wertung mach ich mal keine. Ist ein Nischenprodukt und so richtig fertig spielen kann man ja so ein Sportspiel ja eh nie.

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Little Nightmares

Der abenteuerliche Puzzler mit Gruselatmosphäre hat mir insgesamt gut gefallen. Das Spiel wird von seiner Bildstärke getragen und hält einige groteske Begegnungen parat. Z.B. der Typ, der mit den langen Armen laut schnaubend nach einem sucht :nervous: . Als stilles Mädchen im gelben Regenmantel muss man oft herausfinden wie man ein ungleiches Kräftemessen übersteht oder sich irgendwo verstecken kann.

Den Storybogen bleibt man Einem ein wenig schuldig. Hingegen lebt die Spielwelt von seiner seltsamen Existenz auch irgendwie, und man weiss nie so recht was man als Nächstes mit seinem gezündeten Feuerzeug im Dunkeln freileuchtet.

 

Ist glaube ich der erste eigene Titel des kleinen, schwedischen Studios. Gerne mehr davon :thumbsup:

 

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The Book of Unwritten Tales 2

 

Sehr gutes Adventure, dass auch auf der PS4 sehr gut funktioniert. :cookie:

Bietet eine ordentliche Spielzeit mit ca. 18-20 Stunden, Rätsel sind mehr oder weniger gut lösbar.

 

8/10

 

Injustice 2

Wie halt jedes andere Mortal Kombat. Nur ist die Gewalt geringer und die max. 5 Stunden für den Story-Mode sind schon sehr mager. :lamy:

Würd sagen, wer den letzten Mortal Kombat-Teil ebenfalls für die PS4 besitzt, braucht eigentlich kein Injustice 2. Wer mehr vom gleichen will, wird aber wohl auch damit Spass haben.

 

7/10

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Prey

 

Story

 

Prey spielt in einer alternativen Zeitlinie im Jahre 2035. In dieser Zeitlinie hat das Space Race zwischen den USA und der Sowjetunion relativ früh aufgehört, als Chruscevs Astronauten im All auf eine schattenhafte, körperwandelnde Kreatur stossen, mit welcher sie nicht fertig werden. Insgeheim setzt sich der Sowjetführer mit dem amerikanischen Präsidenten J.F. Kennedy in Verbindung und beide beschliessen eine umfassende Zusammenarbeit zum Zwecke der Eindämmung der durch die nunmehr Typhon genannten Aliens ausgehenden Gefahr. In Mondnähe wird mit dem Bau einer wissenschaftlichen Raumstation begonnen. Es dauert nicht lange bis wiederum ein Unfall mit den Typhon passiert. Dies zwingt die USA und die Sowjetunion sich aus dem Projekt zurückzuziehen. Das Privatunternehmen Transstar übernimmt daraufhin die Raumstation, tauft sie Talos 1, stattet sie mit modernster Technik aus und macht sie langfristig bewohnbar und beginnt mit Experimenten an den Typhon. Im Zuge dieser Experimente werden die ersten Neuromods entwickelt – über das Auge zu injizierende Körperaugmentationen, die den Träger mit zusätzlichen (zum Teil ausserirdischen) Fertigkeiten ausstatten.

 

Wir wachen als Morgan Yu auf – ein Spross der Yu-Familie, welche den Transstar-Konzern steuert. An unserem ersten Arbeitstag müssen wir an sehr seltsamen Experimenten teilnehmen, über die uns unser Bruder Alex Yu informiert. Wir ahnen bereits, dass etwas ganz komisch ist. Plötzlich finden wir uns in einer Ausnahmesituation wieder – gestaltwandlerische schwarze Aliens greifen das Forscherteam an und überwältigen uns. Wir erwachen in unserem Zimmer und es scheint erneut der Vortag zu sein, doch viele Details sind anders. Wir haben das Gefühl verrückt zu werden. Die Aussicht über die sonnendurchflutete Stadt scheint unverändert, bis wir die Fensterscheibe zerschlagen. Anstatt den Balkon zu betreten, sehen wir, dass das Fenster eine Simulation war. Dahinter verbirgt sich ein Labor von Hunderten. Wir sind auf der Talos 1, diese ist komplett von Typhon überrannt. January, ein Roboter, kontaktiert uns und sagt uns, dass wir unter Amnesie leiden, die vom Entfernen installierter Neuromods verursacht wird und dass wir selber January gebaut und beauftragt haben und zu helfen Talos 1 in die Luft zu sprengen, um die Typhon zu vernichten. Doch da ist noch mehr, viel viel mehr…

 

Setting und Gameplay

 

Prey ist ein Open World Survival RPG-„Shooter“ im Stile von System Shock, Half Life und Bioshock. Von Beginn an ist ganz Talos 1 begehbar. Die Raumstation besteht aus drei Hauptebenen – Arboretum (Wohneinrichtungen), Lobby und Life Support. Von diesen drei Ebenen aus erstrecken sich in alle Richtungen die unterschiedlichsten Bereiche der Raumstation, die allesamt sehr einzigartig gestaltet sind und in ihrer Gesamtheit ein atemberaubendes Bild einer Raumstation ergeben, die völlig realistisch im Rahmen ihres Universums umgesetzt ist. Da gibt es Sicherheitsbereiche, IT-Zentren, ein Shuttle Bay, die Neuromods-Forschungsdivision, das Psychotronics Labor, die Hardware Labs, das GUTS-Transportsystem, Fabrik- und Kraftwerkeinrichtungen, Wohnquartiere mit Fitnesssälen, Pools, Restaurants, Bars und Discotheken und und und. Rein visuell ist die Talos 1 eine Mischung aus retrofuturistischen Anleihen, gepaart mit einer immensen Portion Art Déco, vermengt mit dem Style der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts und angereichert mit topmodernen Computer- und Touchscreensystemen.

 

Anfangs sind viele Türen durch Gegenstände blockiert oder mit Passcodes und Zugangskarten versperrt. Man bewegt sich durch die offenen Bereiche und erreicht die verschlossenen via Lüftungsschächte oder mit der Gloo Canon. Später findet man immer mehr Zugangskarten, lenkt die Stromversorgung um, setzt den zentralen Lift wieder in Gang oder öffnet Druckschleusen und erreicht andere Bereiche via Weltraumspaziergänge. Nach und nach erschliesst man so die gesamte, riesige Raumstation und bewegt sich absolut frei durch alle Bereiche. Der Aufbau der Welt erinnert in der Vertikalität und den unzähligen Verzweigungen und Shortcuts an Lordran aus Dark Souls 1 und gehört neben Lordran und dem Hyrule aus BotW bereits jetzt zu meinen Top 3-Lieblingsspielelocations aller Zeiten. Was die Programmierer hier mit der Talos 1 erschaffen haben steckt sogar Rapture locker in die Tasche.

 

Prey ist kein Shooter. Wer mit dem Triggerfinger durch die Gegend rennt kommt nicht weit. Zum einen ist Munition äusserst spärlich, zum anderen sind die Gegner auch auf der einfachsten Schwierigkeitsstufe knüppelhart. Auch kann man nicht ohne weiteres heilen. Nahrungsmittel heilen nur ein paar winzige Gesundheitspunkte, Medipacks sind extrem selten. Das Spiel verlangt ein bedächtiges Vorgehen, Schleichen und manchmal auch das Wegrennen und Verstecken.

 

Mit der Zeit beginnt man Neuromods zu benutzen, die einem nach und nach zusätzliche Fähigkeiten verleihen, man findet einen Scannerhelm, mit welchem man die verschiedenen Arten feindlicher Aliens nach Schwachstellen scannen kann und man bekommt das wichtigste Utensil überhaut – die Gloo Canon. Diese verschiesst einen schnell härtenden Schaum mit welchem man nicht nur die wieselflinken Aliens im Zaum hält, um sie anschliessend mit der Rohrzange zu malträtieren, sondern kann sich auch Brücken und Klettermöglichkeiten bauen, um an schwer erreichbare Orte zu gelangen - und dies überall und nicht nur an wenigen vorgesehenen Stellen. Keine Lust das Passwort für den Lift zu suchen? Kein Problem - einfach mit der Gloo Cannon den 50 Meter hohen Schacht hinaufklettern. Man lernt Systeme zu hacken, kaputte Wachtürme zu reparieren, die Gesundheitsanzeige auszubauen, Waffen zu upgraden und Kaum hat man das Gefühl die Mechaniken etwas durchschaut zu haben und beginnt sich zunehmend sicherer auf der Talos 1 zu fühlen, kommen zu den drei Talentbäumen drei weitere mit Alienfähigkeiten hinzu, die uns beispielsweise erlauben uns in Gegenstände (von einer Tasse bis hin zu Wachtürmen) zu verwandeln, Energie zu verschiessen, Gegenstände und Personen per Mindcontrol zu steuern, Phantome aus Leichen zu erschaffen, die für uns kämpfen und und und. Man fühlt sich wie ein Gott und ahnt doch, dass das alles seinen furchtbaren Preis haben wird. Und tatsächlich – je mehr Alienfähigkeiten wir einsetzen, umso verwundbarer werden wir für die Sicherheitssysteme der Raumstation. Geschütztürme, die uns ehemals in Ruhe gelassen haben, erkennen nun Alien-DNA in uns und nehmen uns unter Beschuss usw. Man hat die Wahl – beschränkt man sich auf konventionellere menschliche Augmentationen, oder mutiert man rücksichtlos zum Alien, oder erschafft man ein Mischwesen? Bereits 2 Alienfertigkeiten reichen schon aus, damit wir von den Sicherheitssystemen als Feind angesehen werden, was uns das Leben sehr viel schwerer macht, aber gleichzeitig neue taktische Möglichkeiten eröffnet.

 

Auch muss man extrem viel Micromanagement im Inventar betreiben, da dieses anfänglich äusserst beschränkt ist und erst nach und nach via Neuromods ausbaubar wird. In regelmässigen Abschnitten sucht man Recyclingmaschinen auf, um Überflüssiges in Craftingmaterial zu verwandeln, welches man anschliessend an den Baustationen einsetzt, um nützliche Gegenstände, Munition, Medipacks und sogar weitere Neuromods zu erstellen.

 

Auch den Schutzanzug und den Scannerhelm kann man kontinuierlich upgraden. Man hat so unendlich viele Möglichkeiten, die eigene Figur anzupassen und damit das eigenen Vorgehen zu steuern – kein RPG macht einen besseren Job als Prey, welches ja nicht unbedingt ein reines RPG ist.

 

Ich habe noch kein Spiel gespielt, welches auch noch nach 30 Stunden überrascht und immer weitere, neue Möglichkeiten des Vorgehens eröffnet.

 

Auch die Geschichte bleibt (von den ersten 6-7 Stunden einmal abgesehen) bis zum Schluss auf extrem hohen Niveau. Zwar wird sie hauptsächlich via Audiologs, Emails und den Umgang mit Überlebenden vermittelt, wirkt aber bis zum Schluss tiefgründig und überrascht mit Wendungen und unvorhersehbaren Ereignissen.

 

Die eigenen Spielweise eröffnet insgesamt 3 mögliche Enden, auf die man ganz natürlich hinsteuert, wobei 2 der Enden weitere je 2 Variationen haben.

 

[spoiler=Enden]

 

Man kann frühzeitig die Raumstation via Evakuierungskapsel verlassen und das Spiel so quasi beenden ohne es zu Ende gespielt zu haben. Oder man kann die Raumstation, wie von January verlangt, sprengen. Oder man schliesst sich dem zwielichtigen Bruder Alex Yu an und versucht die Typhon loszuwerden, ohne die ganze Einrichtung in die Luft zu sprengen. An mehreren Stellen stellt uns das Spiel vor die Wahl, ob wir gewissen Überlebenden helfen (insg. 5-6 Schlüsselmomente), oder weiter der Hauptmission folgen. Dies alles hat immense Auswirkungen auf das Ende, die sich wirklich erst ganz am Schluss folgenschwer entfalten. Ausserdem bietet das entsprechende persönliche Ende, welches man sich erspielt, einen echten psychologischen Einblick in den Spielercharakter und nicht nur in den Charakter der Spielfigur und die Geschichte schreckt auch nicht vor weitreichenden philosophischen Überlegungen zurück. Einsame Spitze und in dieser Konsequenz noch nie dagewesen.

 

 

 

 

Musik und Sound

 

Der Soundtrack des Spieles ist ziemlich einzigartig und ist nur schwer zu beschreiben, passt aber wie die Faust aufs Auge. Soundtechnisch spielt das Spiel ebenfalls in der obersten Oberliga überhaupt. Stellenweise wägt man sich ein einem Horrorfilm, Sci-Fi-Thriller etc. Der Sound und die Geräuschkulisse sind aber nicht nur aufgesetzte Designelemente, sondern haben waschechte spielerische Auswirkungen, da sie auf lauernde Gefahren hinweisen und perfekt getimte Spannungsmomente auslösen und mit ruhigeren Abschnitten unterstreichen. Einfach nur phänomenal.

 

Fazit

 

Für mich ist Prey neben BotW DIE grosse Überraschung in diesem Jahr und mein bisher heissester Anwärter für den GOTY-Titel. Ich werde das Spiel noch einmal durchspielen, da ich im ersten Run mit rund 40 Stunden fast ausschliesslich menschliche Fähigkeiten geskillt habe. Im zweiten werde ich hauptsächlich auf die Typhon-Fähigkeiten setzen. Prey hat sich mit Leichtigkeit in eines meiner Lieblingsspiele überhaupt verwandelt. Das hätte ich niemals erwartet. Wer die ersten, etwas holprigen, 6 Stunden übersteht, wird in eine atemberaubende Welt hineingesogen, die einen bis zum Schluss nicht mehr loslässt.

 

Absolut fabelhaft und bereits jetzt imo eines der besten Spiele aller Zeiten. Jedenfalls für mich!

bearbeitet von ushan
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